Golestan-Palast: Palast den Herrschern als Residenz und Regierungssitz!
Während der gesamten Qajarendynastie diente der“Rosengarten“-Palast den Herrschern als Residenz und Regierungssitz. Die Pahlavi-Shahs benutzten den Palast nur noch für bestimmte Zeremonien, wie die Krönung Mohammed Rezas im Jahr 1967. Der Safawide Tahmasp I. baute hier eine Zitadelle, die unter Karim Khan Zand in einen Palast umgebaut wurde. Die Qajaren ließen die Anlage im 19. Jh. erweitern und verschönen, so daß die damals viel größer war als heute.
BESCHREIBUNG DER ANLAGE:
Thron-oder Marmorsaal
Innerhalb des gesamten Palastgeländes ist das Emarat-e Takht-e
Marmar (Marmorthronpalast) das älteste erhaltene Gebäude. Seinen
Namen erhielt der Bau erst in jüngerer Zeit, nachdem 1806 Fath Ali
Shah veranlaßt hatte, einen riesigen, aus Marmor gemeißelten Thron
im palast aufzustellen. Heute steht dieser Thron in einem sich zum
Park hin öffnenden Iwan, dessen Rückwand mit qajarischen Spiegel
mosaiken geschmückt ist, mit dem Blick auf ein langrechteckiges
Wasserbecken. Es wurde von Karim Khan Zand errichtet und von Agha
Mohammad Khan Qajar (1779-1797) ausgebaut, der im Jahr
1791zusätzlich Einrichtungsgegenstände, Kunstobjekte und
Dekorationselemente aus dem Palast Karim Khans von Shiraz hierher
verbringen ließ. Hier fanden früher Emfänge und Krönung der
Herrscher statt, zuletzt die Krönung Reza Khans 1925. Zu beachten
sind auch die herrlichen Spiegelarbeiten.
Spiegel-und Elfenbeinsaal:
Der Spiegelsaal wurde zwischen 1874 und 1877 erbaut und ist einer
der bekanntesten Säle des gesamten Komplexes. Hier stand einst der
Pfauenthron und auch die Krone der Herrscher wurde hier
aufbewahrt; beide sind heute im Kronjuwelenmuseum zu besichtigen.
Der Elfenbeinsaal wurde unter Nasir al-Din Shah errichtet und
diente als Schatzkammer, später dann auch für Empfänge.
Empfanspalast:
Der zu Beginn des 19. Jh. unter Fath Ali Shah errichtete
Empfanspalast, der in seinem gesamten Baustil den Einfluß dessen
widerspiegelt, was Fath Ali Shah auf seinen Europareisen
kennengelernt hatte, war während der gesamten Herrschaft der
Qajaren-Dynastie Residenz und Amtssitz des Shah.
Houz Khane (Basin-Haus):
Im Inneren befindet sich ein Wasserbasin. Hier werden Geschenke,
meist Gemälde von gekrönten Häuptern aus der ganzen Welt,
ausgestellt. Darunter sind auch zwei Bilder des österreichischen
Kaiser Franz Josef.
Shams ol-Emareh:
An der Ostseite des Golestan-Palastes wurde an der Khiaban-e Naser
Khosrow 1867 , zur Zeit Nasir al-Din Shahs, ein fünfstöckiges
Palais, das Shams ol-Emareh , errichtet. Dieses Gebäude stellt
eine gelungene Synthese zwischen iranischer Tradition und
europäischer Baukunst dar. Phantastisch sind die Spiegelsäle mit
ihren herrlichen Arbeiten. Hier ist heute eine Ausstellung alter
Handschriften und Koranasugaben untergebraucht. Dieser qajarische
Bau hat einen ganz außergewöhnlichen, dreistufigen Aufbau. Die
Fassade ist insgesamt mit rundbogigen Arkaden, Scheinnischen und
Fenstern gegliedert. In den Bogenfeldern über den mit geschnitzten
Holzrahmen versehenen Fenstern sicht man Blumenbilder aus Fliesen.
Cador Khan-e (Zelt-Haus):
Hier wurden früher die königlichen Zelte, die der Herrscher für
seine Ausflüge benötigte, aufbewahrt. Heute ist hier eine kleine
Veranstaltungshalle untergebracht.
Aks-Khaneh (Foto-Haus):
In einem tiefer gelegenen Saal mit einem sehr schönen
Springbrunnen sind Fotos aus der Zeit der Shahfamilie und
historische Aufnahmen von Gebäude Irans ausgestellt.
Talar-e Almas (Diamantenhalle):
In diesem unter Fath Ali Shah erbauten und unter Nasir al-Din Shah
umgebauten Gebäudes befindet sich eine Ausstellung von altem
Porzellan. Sehenswert sind die schönen Spiegelarbeiten. Im
untergeschoß ist ein traditionelle Teehaus untergebraucht.
Khan-e Abyaz (Weißer Palast):
Am Eingang zum Palastgelände steht im Südwesten das Weiße Palais
(Kakh-e Abyaz) aus der Regierungszeit Muzaffaar al-Din Shahs.
Heute ist in dem kleinen, zweigeschossigen Bau des Ethnologische
Museum untergebracht. Neben Alltagsgegenständen, Möbel und
Musikinstrumenten werden anhand von Wachsmodellen die
traditionellen Trachten der verschiedenen Völker Irans gezeigt.